Klebstoff-Glossar

Oberflächenenergie

"Während die Oberflächenspannung (Abschn. 6.3) einer Flüssigkeit ihr Bestreben charakterisiert, für ein gegebenes Volumen die geringstmögliche Oberflächengröße (Kugelform) einzunehmen, ist für eine Oberflächenvergrößerung eine bestimmte Energie, die Oberflächenenergie erforderlich. (Beispiel: Zerteilung von Wasser in feinste Wasserteilchen mittels der Energie von Druckluft). Der Begriff Oberflächen"Spannung" hat sich eingebürgert, obwohl dieser die Dimension von mNm-1, also linienbezogen und nicht wie nach der Festigkeitslehre exakt flächenbezogen mNm-2, zu Grunde liegt. Wird die energetische Betrachtungsweise eingeführt, ergibt sich für die Oberflächenenergie, da 1 Nm = 1J ist, die Dimension mJm-2. Dass die Kugelform das günstigste Verhältnis von Volumen zu Oberfläche darstellt, ergibt sich aus folgendem Beispiel:

1 cm³ Wasser besitzt in Würfelform eine Kantenlänge von 1 cm und eine Oberfläche von 6 * (1 cm * 1 cm) = 6 cm². 1cm³ Wasser besitzt in Kugelform nach V = 1 cm³ = 4/3π r³ einen Radius der Kugel von 0,62 cm und nach A = 4 π r² eine Oberfläche von 4,8 cm². Die Differenz zu Gunsten der Kugelform beträgt demnach 1,2 cm² = 20%."

Quelle: Dr. Habenicht, Gerd (2012): Kleben - erfolgreich und fehlerfrei (6. Aufl.). Wiesbaden: Vieweg+Teubner Verlag, S. 183; mehr Infos zum Buch finden Sie im Bereich "Fachliteratur

Suche nach Verklebungstechnologien >>>